Die Weltklimakonferenz in Paris ist ins Kreuzfeuer globaler Konflikte geraten. Dabei könnte die Einigung auf eine weltweite Energiewende eine Friedensdividende bringen.
Ausnahmezustand, Krieg, Vergeltungsschläge – nach den Anschlägen von Paris rasselt der Élysée-Palast kräftig mit den Säbeln. Groß ist die Verunsicherung, wie Frankreich und seine Verbündeten auf die Angriffe islamistischer Dschihadisten auf Musikliebhaberinnen, Fußballfans und Restaurantbesucher reagieren werden und ob weitere Anschläge drohen. Auch im Dunkeln bleibt wenige Tage nach dem brutalen Blutbad mitten in Europa, in welchem Ausmaß die UN-Weltklimakonferenz (COP21), das größte diplomatische Ereignis in der jüngsten Geschichte Frankreichs, von Terror und Sicherheitsmaßnahmen betroffen ist.
Glaubt man Premierminister Manuel Valls zwei Wochen vor Beginn der Konferenz, werden die Weichen für einen künftigen Weltklimavertrag ausschließlich auf dem umzäunten Tagungsgelände am Flughafen „Le Bourget“ gestellt. Die von der Zivilgesellschaft anberaumten Demonstrationen müssten „ohne Zweifel“ einer abgespeckten, „auf die Verhandlungen reduzierten“ Staatenkonferenz weichen, kündigte Valls einen Klimagipfel ohne Gegenstimmen auf der Straße an. Zu sehr seien die Sicherheitskräfte mit dem Schutz von Putin, Obama und Merkel beschäftigt. Große Menschenmassen seien schwerer zu beschützen, erklärte der Regierungschef, darum gelte es, sich „auf das Notwendige zu beschränken“. Weiter