Bereits zum zweiten Mal hat am vergangenen Sonnabend die Wanderung in Neuburg durch das Donauauengebiet entlang der renaturierten Donau statt gefunden. Am 26. Juli trafen sich nahezu 40 Interessierte und Umweltbewegte, die gemeinsam mit mir und unter der fachkundigen Führung von Herrn Geissler, dem Geschäftsführer des Fördervereines Auenzentrum die Schönheiten der Natur ansehen wollten.
Herr Geissler zeigte uns hundertjährige Eichen, informierte über die Artenvielfalt und erklärte, wie sich die Landschaft weiterentwickeln wird. Ein wirklich gelungener Ausflug, der bei einer Brotzeit in der Innenstadt Neuburgs ausklang. So kann Politik auch Spaß machen und gleichzeitig informieren über den Unsinn immer weiterer Versiegelung des Bodens und damit verbundener Überschwemmungen!
Zwischen Neuburg a.d. Donau und Ingolstadt befindet sich auf rund 20 km eines der bedeutendsten Auwaldgebiete an der deutschen Donau. Die eigentlichen Auwaldflächen, wie auch die Vielzahl anderer Lebensräume, die man in den Donauauen finden kann, sind Heimat für eine herausragend hohe Zahl an Tier- und Pflanzenarten: vom Biber bis zum Eisvogel, von der Gelbbauchunke bis zum Frauenschuh, vom Bitterling bis zum Hirschkäfer. Das Vorkommen all dieser Arten und Lebensräume in den Donauauen hat zu deren Ausweisung als Natura2000-Gebiet geführt – ein Ausdruck für die Bedeutung dieses Naturschatzes auch auf europäischer Ebene.
Um die Bedeutung dieses Naturerbes zu unterstreichen, die Renaturierung der Donau zu unterstützen und die Öffentlichkeit darüber zu informieren, wurde vom Förderverein Auenzentrum Neuburg e.V. das Auenzentrum Neuburg/Donau gegründet. Es hat seinen Sitz im Jagdschloss Grünau, das mitten in den Donauauen liegt und sowohl von Neuburg aus zu Fuß, als auch mit dem Fahrrad und dem Auto gut erreichbar ist. Im Schloss ist ein Informationszentrum mit einer öffentlich zugänglichen Ausstellung untergebracht.
Bei der Renaturierung wurde die Verbindung von Fluss und Aue mit dem Ottheinrichbach als permanentes und neu gestaltetes Auengewässer wieder hergestellt. Über neu angelegte Ausleitungsstellen im Uferdamm finden “Ökologische Flutungen” statt, die die hydrologische Dynamik der Aue verbessern und bewirken, dass wieder eine Entwicklung zu einem naturnäheren Zustand eintritt. Seit 2006 wird das Projekt durch das Aueninstitut Neuburg, eine Forschungsstelle der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, wissenschaftlich begleitet.
Als Mitglied der Parlamentarischen Gruppe Frei fließende Flüsse war die Wanderung für mich ein voller Erfolg!