Robuste Zahlen für den Kohleausstieg

WWF-Podium zum Kohleausstieg (Foto: privat)

WWF-Podium zum Kohleausstieg, hier: Andreas Jung, Stefan Kapferer und Eva Bulling-Schröter (Foto: privat)

Der Kohleausstieg bis 2035 wurde vom Öko-Institut im Auftrag vom WWF erstmals detailliert durchgerechnet und als robustes Szenario am Mittwoch der Öffentlichkeit vorgestellt (Kurzfassung). Die neue Studie geht von einem Konzept von Emissionsbudgets zur Einhaltung des 2-Grad-Ziels aus. Neben einem Enddatum der Kohleverstromung 2035 steht die Forderung nach signifikanten Emissionsminderungen bereits ab 2019. Dies steht im eklatanten Widerspruch zu Sigmar Gabriels jüngsten Äußerungen. Die Studie bestätigt, dass der Ökostromausbau deutlich rascher voran gehen soll, als das EEG 2017 dies vorsieht. Während die über 30 Jahre alten Meiler schnell abgeschaltet werden müssen, ist für die verbliebenen ein Mengenmanagement der Kohle-Stromerzeugung notwendig. Das heißt: Auch die dürfen nicht voll durchlaufen. Auf dem anschließenden politischen Podium saßen neben Eva Bulling-Schröter (Linke), Ute Vogt (SPD), Oliver Krischer (Grüne) und Andreas Jung (CDU) auch Stefan Kapferer (bdew) und Christoph Heinrich (WWF). Eva Bulling-Schröter sieht das Konzept der LINKEN eines Kohleausstiegs mit Enddatum 2035 bestätigt. Debattiert wurde insbesondere der Strukturwandel in den Braunkohleregionen, zu dem DIE LINKE einen Fonds mit 250 Mio. Euro jährlich fordert, aber auch einen runden Tisch aller Stakeholder, der den Prozess begleitet. Aber aus linker Sicht müssen zudem die Kohleunternehmen bei der Nachsorge in die Pflicht genommen werden, so dass nicht am Ende die öffentliche Hand alles bezahlen muss.