Klima-Allianz im Bundestag: Experten stellen eigenen Klimaschutzplan 2050 vor

Klimaschutz auf dem Frühstücksteller: Vegan statt Fleisch (Foto: Privat)

Klimaschutz auf dem Frühstücksteller: Vegan statt Fleisch (Foto: Privat)

Bei einem parlamentarischen Frühstück hat die “Klima-Allianz”, das größte Bündnis gesellschaftlicher Akteure für mehr Klimaschutz in Deutschland mit mehr als 100 Organisationen, ihren Forderungskatalog “Klimaschutzplan 2050 der deutschen Zivilgesellschaft” zur Erfüllung des Pariser Klimaabkommens vorgestellt.

Für das Jahr 2050 müsse das deutsche Klimaschutzziel auf mindestens 95 Prozent weniger CO2 im Vergleich zu 1990 angehoben werden, so das Bündnis. Dies würde das Pariser Klimaabkommen völkerrechtlich vorgeben, mit denen sich die Weltgemeinschaft im Dezember 2015 auf eine Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad, und wenn möglich unter 1,5 Grad Celsius, geeinigt hat. Das deutsche Klimaziel der Bundesregierung für das Jahr 2050 liegt bei 80 bis 95 Prozent CO2-Reduktion. Will man die Pariser Beschlüsse in die Tat umsetzen seien 95 Prozent weniger CO2 bis Mitte des Jahrhunderts eigentlich das Minimum, erklärte etwa Oxfam-Experte Jan Kowalzig.

Der Klimaschutzplan 2050 der Klima-Allianz ist 32 Seiten lang (Foto: Privat)

Der Klimaschutzplan 2050 der Klima-Allianz ist 32 Seiten lang (Foto: Privat)

Noch sei unklar, ob Deutschland sein Reduktionsziel von 40 Prozent weniger CO2 bis 2020 überhaupt schaffe. Dafür sei vor allem ein zusätzliches Abschalten von Braunkohlekraftwerken notwendig. In ihrem Papier analysieren die Verfasser des “Klimaschutzplans 2050 der Zivilgesellschaft” sämtliche Wirtschaftssektoren, von der Energiewirtschaft über den Verkehr, die Industrie, den Handel und den Gebäudebereich bis zur Landwirtschaft. Zu den Unterzeichnern gehören u. a. Umweltverbände wie Greenpeace, der WWF, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Germanwatch und der Verkehrsclub Deutschland sowie die Entwicklungsorganisationen Misereor, Brot für die Welt, Islamic Relief Deutschland und Oxfam, die Evangelische Kirche der Pfalz, die Nordkirche und viele mehr (Liste aller Unterzeichner s.u.).

Die Abgeordneten aller Fraktionen bekannten sich zum Klimaschutz, mahnten aber die Akzeptanz und Durchsetzungsschwierigkeiten der vorgeschlagenen Maßnahmen an. Eva Bulling-Schröter erklärte, dass die Klima-Allianz ein wichtiges Bündnis sei, und ihre Forderungen richtig, sie jedoch mehr auf Gewerkschaften und Wirtschaftsverbände zugehen müsse, um sie von der Notwendigkeit verstärkten Klimaschutzes in Deutschland zu überzeugen.

Diese Einladung der Klima-Allianz ging an alle Mitglieder des Bundestages (Foto: Privat)

Diese Einladung der Klima-Allianz ging an alle Mitglieder des Bundestages (Foto: Privat)

Denn die Realität des Klimawandel sei dramatisch, so würden wegen zu erwartender Hitzetote in Pakistan vorsorglich Massengräber für die Opfer ausgehoben. Besonders Deutschland stünde wegen seiner Verantwortung für den Klimawandel und als wohlhabendes Land in der Pflicht für mehr Klimaschutz und Hilfe in anderen Länder.