Umweltministerin Hendricks muss für Vertrauen bei Entwicklungsländern werben

„Die Industrieländer müssen ihrer Verantwortung für den globalen Klimawandel gerecht werden. Sie sind es, die im Kampf gegen die Erderwärmung vorangehen müssen. Deutschland macht viel, aber nicht genug. Dass allein das größte Kohlekraftwerk in Deutschland im Jahr so viel CO2 ausstößt wie ein kleines Entwicklungsland zeigt, wie groß die Klimaschuld des Nordens ist. Auch beruht Europas Wohlstand auf der historischen kolonialen Ausbeutung der Länder des Südens, worüber Hendricks erwartungsgemäß nichts gesagt hat. Für die weltweite Ungleichheit muss aber mehr Verständnis her, sonst wird ein Abkommen in Paris 2015 in weite Ferne rücken“, kommentiert Eva Bulling-Schröter, Sprecherin für Klima- und Energiepolitik der Bundestagsfraktion DIE LINKE. die heutige Rede von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks auf der UN-Klimakonferenz COP20 in Lima.

„Die Rede von Frau Hendricks war kurz und schmerzlos. Gegenseitiges Vertrauen kann aber nicht nur entstehen, wenn man seine eigenen Klima-Hausaufgaben referiert. Die Industrieländer müssen einen Teil ihres Reichtums in den Süden umverteilen. Dazu gehört eine faire Wirtschafts- und Handelspolitik. Auch Technologietransfer für klimafreundliches Wirtschaften war in Lima kein Thema. Der Grüne Klimafonds hat bisher erste Zusagen von über 10 Milliarden US-Dollar erhalten.“

„Unklar ist, ob die vereinbarten 100 Milliarden US-Dollar bis 2020 überhaupt zusammen kommen. Und ob diese Summe ausreicht, um die zu erwartenden Investitionen stemmen zu können. Allein für die globale Energiewende werden künftig drei Billionen US-Dollar an Investitionen nötig sein. Dass die Klimagelder auf die Entwicklungshilfe angerechnet werden ist ungerecht. Zumal der alten Verpflichtung, 0,8 Prozent der Wirtschaftsleitung bereit zu stellen, auch von Deutschland nicht eingehalten wird. Klimaschutz darf nicht gegen Armutsbekämpfung ausgespielt werden, vor allem, weil Klimawandel die Ärmsten der Armen besonders hart trifft.“