Neujahrsempfang am 10.01.2015 in Hof

Gute Laune beim Neujahrsempfang. Foto: privat

Gute Laune beim Neujahrsempfang
Foto: privat

Bei scheußlichem Wetter und einem furchtbaren Wind fuhr ich am Samstag nach Hof. Gemeinsam mit Gregor Gysi habe ich den politischen Teil des Neujahrsempfangs des Kreisverbandes Oberfranken-Ost bestritten. Gregor ist zum ersten Mal in Hof bei einer Veranstaltung und ich freue mich, dass es geklappt hat, ihn nach „Bayerisch-Sibirien“ zu lotsen.
Der Saal im Berufsbildungszentrum der Diakonie wurde richtig voll. Weit über 100 Leute sind unserer Einladung gefolgt: natürlich die Genossinnen und Genossen aus Bayreuth, aus Kulmbach, aus Schwarzenbach und einigen kleineren Orten, aber auch SozialdemokratInnen, Grüne und PiratInnen, auch parteilose Menschen, die Parteien nicht mehr so recht trauen – auch wenn´s die LINKE ist.

Gregor Gysi bei seiner Ansprache. Foto: privat

Gregor Gysi bei seiner Ansprache
Foto: privat

Wenn ich nach Hof fahre, erlebe ich immer auch die Kehrseite der Probleme in meiner Heimat Ingolstadt. Ich kenne mittlerweile Oberfranken ganz gut, wo es viel mehr arme RentnerInnen gibt, Leute, die in mies bezahlten Jobs arbeiten müssen und – wenn sie überhaupt Arbeit haben – aus ihrem Arbeitslohn viel Geld für ein Auto aufwenden müssen, denn einen ÖPNV gibt es fast nicht. Keinen zumindest, der diesen Namen verdient. Viele leerstehende Häuser lassen uns spüren, dass immer weniger Menschen hier wohnen. Es gibt zu wenige Arbeitsplätze, und die bayerische Staatsregierung hat nicht den geringsten Plan, wie sie diese schwach strukturierten Gebiete voranbringen will.

 

Applaus, Applaus. Foto: privat

Applaus, Applaus
Foto: privat

Die Unternehmen im reichen Teil Bayerns, Kraus-Maffei, EADS und wie sie alle heißen, machen Riesengewinne mit Waffenexporten in die Gegenden, aus denen jetzt die Flüchtlinge zu uns kommen. Nach einer Studie des Pentagon müssen wir mit noch viel größeren Flüchtlingsströmen rechnen, wenn die Folgen des Klimawandels immer deutlicher spürbar werden. Hunderttausende, Millionen werden vielleicht ihre Heimat verlassen müssen, weil die Trockenheit zunimmt oder immer häufiger Stürme und Fluten sie zerstören und die Ernte vernichten. Wer dazu beiträgt, die Lebensgrundlagen so vieler Menschen zu zerstören, soll sich nicht beklagen, wenn sie von Armut und Hunger getrieben ihre Heimat verlassen und woanders Schutz suchen. Das sind doch keine Wirtschaftsflüchtlinge!

Herzlicher Dank an Gregor Gysi. Foto: privat

Herzlicher Dank an Gregor Gysi
Foto: privat

Während die neue Thüringer Landesregierung mit unserem Bodo Ramelow an der Spitze sich das Ziel gesetzt hat, so viel Strom aus erneuerbaren Energien herzustellen, dass das Land Thüringen Strom abgeben kann, baut Bayern darauf, dass seine energieintensive Industrie genug Strom von anderen bekommt, z. B. aus der Lausitz, gemacht aus Braunkohle. Wie lange werden die Leute dem Seehofer die Heuchelei noch abnehmen, dass er zum einen die Nutzung der Windkraft praktisch platt macht und dabei auch noch so tut, als bräuchte er die Trassen zu den Kraftwerken in Sachsen-Anhalt oder in die Lausitz nicht?

 

Mehr als 140 Gäste beim Neujahrsempfang. Foto: privat

Mehr als 140 Gäste beim Neujahrsempfang
Foto: privat

In einer Gegend, wo immer mehr Nazis versuchen, sich breit zu machen, tut der ehemalige Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich, Abgeordneter der CSU für Hof, so, als ob das Gegenmittel darin bestünde, die Nazis in die CSU einzubinden – genauso wie Franz-Josef Strauß, der damals gemeint hat, zwischen die CSU und die rechte Wand dürfe kein Blatt Papier passen. Man bekämpft keine Nazis, keine Pegida, indem man ihre Ziele, den Rassismus, die Ausgrenzung zur eigenen Sache macht!

Ich glaube, dass ich´s geschafft habe, dies alles rüberzubringen.