Die Natur Natur sein lassen: Im Nationalpark Bayerischer Wald

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Gute Aussicht im ältesten Nationalpark von Bayern (Foto: Privat)

Der Empfang war sehr herzlich im Hans-Eisenmann-Haus in Neuschönau. Der Leiter des Nationalparks, Dr. Leibl, und seine Assistentin nahmen sich viel Zeit und beantworteten alle unsere Fragen. Mit von der Partie waren Genossen aus dem Kreisverband Niederbayern-Mitte, begleitet von ihrem Kreisvorsitzenden Heinz Michael Vilsmeier.

Der Nationalpark ist der älteste in Bayern und verzeichnet zurzeit 1,3 Mio. Besucher/innen im Jahr. Er ist inzwischen ein großer Wirtschaftsfaktor, und über 80% der Einheimischen stimmen der Aussage zu, dass der Nationalpark die Lebensqualität in der Region erhöht.

Wichtige Diskussionspunkte waren die ständigen Auseinandersetzungen um Natur, Natur sein lassen: Im Nationalpark Bayerischer Walden Borkenkäfer und die Erweiterung der Kernzone. Natürlich geht das nicht ohne Konflikte ab, zumal auch der Landrat von Regen inzwischen ein großer Gegner des Nationalparks ist. Interessant war für mich, dass in einer Studie sowohl die Wertschöpfung in der Region durch eine traditionelle Waldbewirtschaftung, als auch durch den Nationalpark berechnet wurde. Der Nationalpark hatte eine höhere Wertschöpfung!

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Natur erleben und Natur erhalten (Foto: Privat)

Wir waren uns einig, dass dieses Kleinod erhalten und ausgebaut werden muss, und durch eine Steuerung der Besucherströme kann diese Naturereignis vielen Menschen geboten werden, ohne dass der Wald zu Schaden kommt.

Ein weiteres Thema war der illegale Abschuss von Luchsen und wie dagegen vorgegangen werden kann.

Beim Besuch des Baumwipfel Pfades konnten wir die unendliche Schönheit dieses großen zusammenhängenden natürlichen Waldes bestaunen.

Ich finde, dass Konzept, dass eigentlich noch viel mehr und an vielen Orten gelten müsste, die Natur Natur sein zu lassen, ist hier voll verwirklicht. Die Nationalparkleitung steht hinter dem Gedanken der Nachhaltigkeit und unterstützt mit ihren Erfahrungen auch andere Nationalparks in anderen Ländern, genauso wie es inzwischen eine gute Zusammenarbeit mit dem angrenzenden Nationalpark Sumava in Tschechien gibt.