Das Antirassistische Jugendaktionsbüro Kempten erhält den Klaus-Bruno-Engelhardt-Preis 2016

Foto: Privat

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DIE LINKE. Bayern verlieh heute in der Hofer Freiheitshalle erstmalig den Klaus-Bruno-Engelhardt-Preis. Es gab zahlreiche Bewerbungen aus ganz Bayern und die Jury konnte aus vielen großartigen Projekten schöpfen, die herausragende Leistungen gegen Antisemitismus, Neonazismus und Rassismus erbringen. Gewonnen hat das Antirassistische Jugendaktionsbüro Kempten. Es ist damit Preisträger des Klaus-Bruno-Engelhardt-Preises 2016. Verbunden mit dem Preis ist ein Preisgeld von 1000 € und eine Reise zum Thüringer Landtag, die von Ralf Kalich, Thüringer Landtagsabgeordneter der Linken und Bürgermeister von Blankenstein für die Preisträger finanziert und organisiert wird.

André Engelhardt stellte in einer kurzen Ansprache seinen Vater und Namensgeber des Preises vor: „Klaus-Bruno Engelhardt ist am 25. April 2014 leider viel zu früh verstorben. Er war ein bayerisches Urgestein im Kampf gegen Neonazismus. Geprägt durch die Erfahrungen seines Vaters, der vier Jahre als politischer Gefangener im KZ Dachau inhaftiert war, stellte er sich Faschisten in den Weg, wo immer es nötig war, und widmete seine ganze Kraft der Schaffung einer toleranten und weltoffenen Gesellschaft. Er war Vorsitzender der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten Hof/Wunsiedel, Gründungsmitglied des Vereins gegen das Vergessen und Mitinitiator der Gedenkstätte „Langer Gang“ in Schwarzenbach/Saale.“

Eva Bulling-Schröter (MdB), Landessprecherin der LINKEN. Bayern hielt die Laudatio auf den Preisträger 2016: „Das Antirassistische Jugendaktionsbüro Kempten steht für unerschütterliches Engagement gegen Neonazismus und Rassismus, für tolle Bildungsangebote und für einen von ihnen geschaffene Raum für politische Ideen und deren Umsetzung. Ihre Aktivitäten wie das Aufdecken, Dokumentieren und Hinweisen auf neonazistische und rassistische Vorfälle sowie der Appell, etwas dagegen zu unternehmen, trotz Anfeindungen oder Widerstände, sind einzigartig in der Region. Nicht zuletzt gab ihr Einsatz für Geflüchtete 2015 den entscheidenden Impuls, dass auch viele Kemptener sich für bedürftige Menschen engagierten.

Wir wollen mit der Vergabe des Preises an das Jugendbüro eine Struktur würdigen, die vor drei Jahren praktisch aus dem Nichts entstand und sie für die Zukunft stärken. Solche Projekte werden dringend gebraucht und sind in Zeiten von AfD und den zu verurteilenden Übergriffen auf Geflüchtete und Asylunterkünfte wichtiger denn je. Deshalb wollen wir das Antirassistische Jugendbüro Kempten als beispielgebendes Projekt heute mit dem Klaus-Bruno-Engelhardt-Preis 2016 auszeichnen.“