Zu Besuch bei der Umweltstation Altmühlsee

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Heidrun Albrecht nahm sich viel Zeit (Foto: Privat)

Heute, stand ein Besuch von Eva Bulling-Schröter mit dem Weißenburger Stadt- und Kreisrat Erkan Dinar in Muhr am See auf dem Programm. Die Leiterin der Umweltstation Altmühlsee, Heidrun Albrecht nahm sich persönlich Zeit, um die Einrichtung vorzustellen.

Das Bauvorhaben Fränkisches Seenland, zu dem der Altmühlsee gehört, wurde auf Initiative des Abgeordneten Ernst Lechner am 16. Juli 1970 vom Bayerischen Landtag beschlossen. Am 4. Juli 1974 erfolgte der Stollenanschlag für den Überleiter durch Minister Bruno Merk. Die Flutung des Altmühlsees begann im Februar 1985. Der Kleine Brombachsee, der Igelsbachsee und der Altmühlsee wurden am 1. August 1986 vom damaligen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß ihrer Bestimmung übergeben.

Für den Bau wurde eigens eine Behörde geschaffen: das Talsperren-Neubauamt Nürnberg. Seit dem Abschluss der Bauarbeiten wird das „Überleitungssystem“ vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach (WWA Ansbach) betreut.

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Der linke Kreisrat und die linke Bundestagsabgeordnete am linken Donau-Ufer (Foto: Privat)

Der ist Teil eines Wasserregulierungssystems, das Wasser aus dem wasserreichen Flusssystem des Donaueinzugsgebiets unter der Europäischen Hauptwasserscheide hindurch in das wasserarme Regnitz-Main-Gebiet überführt. Dabei fließt das ausgelassene Seewasser in leichtem Gefälle über den teils unterirdischen Altmühlüberleiter und den Kleinen Brombachsee in den Großen Brombachsee. Touristisch wird der See intensiv genutzt. Die weiträumige Landschaft des oberen Altmühltals ist ideal zum Segeln, Surfen und Baden an den zahlreichen Liegewiesen, Bade- und Sandstränden. Der Badespaß wird in manchen Jahren leider durch eine Algenplage beeinträchtigt. Ein 12,5 km langer Wander- und Radweg führt rund um den See.

Eine Schifffahrtslinie, auf der die MS Altmühlsee verkehrt, verbindet die drei Seezentren (Wald, Muhr am See und Schlungenhof). Neben diesen gibt es am Altmühlsee noch ein Surfzentrum, eine Surf- und Segelschule, zwei Campingplätze, mehrere Gaststätten und Kioske, 1800 Parkplätze sowie am Zuleiter zwei Erholungsanlagen.

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Eva mit Durch- und Weitblick (Foto: Privat)

Knapp die Hälfte des künstlich angelegten Altmühlsees im Nordwesten liegt in einem Naturschutzgebiet, darunter die 125 ha große Flachwasser- und Inselzone, auch Vogelinsel genannt. Das Gebiet besteht aus einer Ansammlung von ungefähr 40 kleinen von Menschen unbewohnten Inseln.

Beim Bau des Altmühlsees in den 1990er Jahren wurde die Vogelinsel mit flachen Inseln, Schlammbänken und besonders langen Uferlinien angelegt. Hier verzahnen sich die Biotoptypen Flachwasserzonen mit Unterwasserpflanzen, Röhrichte und Seggenriede sowie Hochstaudenfluren und Gebüsche. Jährlich nutzen mehr als 200 Vogelarten das Biotop als Nahrungs-, Rast- und Mauserhabitat. Während des Vogelzuges erreicht die Zahl der beobachtbaren Vögel ihr Maximum.

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Der Altmühlsee lädt zum lernenden und inklusiven Wandern ein (Foto: Privat)

Zahlreiche Vögel bleiben auch zur Brut am Altmühlsee. Über einen attraktiv geführten vogel- und naturkundlichen Lehrpfad ist ein kleiner Teil des Naturschutzgebietes zugänglich und ein Aussichtsturm ermöglicht Ausblicke weit über das Schutzgebiet hinaus.

Auf einem barrierefreien Lehrpfad besteht für Fußgänger und auch Mobilitätsbehinderte die Möglichkeit, Teile der Vogelinsel im Norden zu betreten und zu erkunden. Für Schulklassen und Gruppen werden Exkursionen angeboten, bei denen Fachkundige Einblicke in die dortige Vogel-, Amphibien-, Insekten- und Pflanzenwelt geben. Auch vom Aussichtsturm auf der Insel kann man die Flora und Fauna beobachten.