Treffen mit US-Meinungsforscher: Die Welt will einen Klimavertrag

Grafik Klimabewusstsein

Brasilien in Spitze in Sachen Klimabewusstsein, China landet auf dem letzten Platz der befragten Länder (Foto: Privat)

Bei einem aufschlussreichen Gespräch voller Zahlen und Diagrammen am Rande des Plenums mit Bruce Stokes, einem der führenden US-Meinungsforscher, über die öffentliche Meinung zu Klimawandel hat sich gezeigt, dass eine große Mehrheit der weltweit befragten Menschen einen Erfolg der anstehenden UN-Weltklimakonferenz in Paris erwartet.

Die Befragung durchgeführt hatte das Pew Research Center über 45.000 Frauen und Männer in 40 Ländern der Erde, wobei Telefoninterviews und Tür-zu-Tür-Gespräche geführt wurden. Weltweit gab jeder Zweite (54 Prozent) an, dass der Klimawandel ein ernsthaftes Problem darstellt. Allerdings gibt es starke Unterschiede nach Weltregionen. Spitzenreiter im Klimawandel-Bewusstsein ist Lateinamerika, wo 74 Prozent die Erderwärmung als ernstes Problem ansehen. Gefolgt von  Afrika (61 Prozent), Europa (54 Prozent) und Asien-Pazifik (45 Prozent). Interessant sind die USA. Hier nannten 45 Prozent den Klimawandel als Problem, allerdings gibt es eine klare Trennung zwischen Wählern der liberalen Demokraten (68 Prozent) und der konservativen Republikaner, von denen nur jeder Fünfte mit Ja antwortete.

55 Prozent der Deutschen sehen Klimawandel als Problem. In Polen sind es nur 19 Prozent (Foto: Privat)

In Deutschland wird der Klimawandel von 55 Prozent als Problem gesehen, 66 Prozent stimmen zu, dass der Klimawandel schon heute Menschen Schaden zufüge. Allerdings gaben nur 18 Prozent an, und das ist ein Spitzenwert in Europa, dass sie der Klimawandel persönlich bedrohe. Zwischen Wählern der Union und der SPD ist die Kluft zur Bewertung des Klimawandels als ernstes Problem nicht so groß wie zwischen Republikanern und Demokraten in den USA. 43 Prozent der UnionswählerInnen und 62 Prozent der SPD-Wählerinnen sind sich bei dieser Frage einig. Auch scheint es in Deutschland keine großen Unterschiede entlang ideologischer Linien in der Bewertung des Klimawandels zu geben. Menschen, die sich politisch als “rechts” einstufen sehen zu 57 Prozent, die sich “links” einstufen zu 58 Prozent den Klimawandel als ernstes Problem. Auf die Frage, ob schon heute Menschen betroffen sind stimmten die “Rechten” zu 59 Prozent, die “Linken” zu 73 Prozent zu.

Für weltweit 78 Prozent aber ist klar, dass ein internationales Klimaabkommen Treibhausgase begrenzen muss, in Deutschland sogar 87 Prozent.

Hier kann die ganze Studie gelesen werden.