EEG-Reform

Demo gegen das Ausbremsen der Erneuerbaren am 2.6.2016 in Berlin (Foto: privat)

EEG-Novelle im Kabinett: Attacke auf die Energiewende

Angesichts der dramatischen Klimasituation und der richtungsweisenden Klimabeschlüsse von Paris setzt die Bundesregierung mit der heute im Kabinett beschlossenen EEG-Reform ein völlig falsches Zeichen. Die Bundesregierung entreißt der Energiewende ihr demokratisches Herz und ihren dezentralen Charakter, weil damit die vier großen Energiekonzerne unter Druck geraten sind.

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Aktuelle Stunde im Bundestag: Don Gabriel bekämpft Windräder

Die heutige Einigung von Bund und Ländern bei Ökostrom sieht erhebliche Einschnitte beim Ausbau der Windkraft an Land vor. Fehlende Stromnetze und hohe Kosten sind dabei allerdings vorgeschobene Gründe. Bei Photovoltaik und Biomasse wird der Zubau heute schon nicht erreicht, jetzt soll auch noch Wind an Land dran glauben. Die Bürgerenergie wird künftig chancenlos sein, was schädlich für die Akzeptanz der Energiewende ist. Zukunftspolitik sieht anders aus.

EEG nicht schreddern

Angesichts der Beschlüsse von Paris muss der Ausbau der Erneuerbaren Energien ambitioniert voran gehen. In einem Positionspapier zum EEG 2016 hat DIE LINKE ihre Kritik am EEG-Entwurf formuliert. Darin wird der rigide Zubau-Deckel bei Ökostrom von maximal 45 Prozent bis 2025 abgelehnt. Das Zubauziel sollte vielmehr bei mindestens 55 Prozent bis 2025 liegen. Die Novelle des EEG darf zudem die Bürgerenergie nicht ausbooten.

EEG 2016: Offshore und große Investoren begünstigt

“Die Bundesregierung setzt mit dem EEG 2016 auf einen beschleunigten teuren Offshore-Ausbau ausgerechnet zu Lasten der Billigmacher der Energiewende: Windkraft an Land und Photovoltaik“, erklärt Eva Bulling-Schröter, energiepolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, zur aktuellen Studie der Linksfraktion, nach der für die gleiche Strommenge die Kunden bei Offshore-Windenergie bereits 2015 drei Mal so viel Geld ausgeben mussten wie bei Windenergie an Land und Photovoltaik.

Ausweitung der Industrierabatte völlig überzogen

Minister Gabriel hat vor einem Jahr Industrieprivilegien bei der EEG-Umlage mit drohendem Arbeitsplatzverlust durchgesetzt. Jetzt wird der drohende Arbeitsplatzverlust gegen seine Klimaabgabe für Kohlekraftwerke ins Feld geführt.